Beiträge zum Festjahr 1700 Jahre

Wie fast alle anderen Vereine auch, mussten wir während der Pandemie unser geplantes Veranstaltungsprogramm absagen. Zumindest in Präsenz waren Veranstaltungen nicht erlaubt. Es gingen nur einige online Termine. Wir haben diese Zeit aber intensiv genutzt und eine Reihe von Projekten realisiert, die das jüdische Leben und den jüdischen Alltag in der Stadtgesellschaft weiter sichtbar machen, weit jenseits von offiziellen Anlässen.

Das ging nur mit der großzügigen finanziellen Unterstützung durch die Kulturförderung der Stadt Nürnberg, der Nürnberger Rudolf und Eberhard Bauer Stiftung und des Kulturreferat des Bezirks Mittelfranken im Rahmen des Jubiläumsjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Für diese Unterstützung sind wir sehr dankbar.

Im Folgenden sehen Sie einen Überblick zu unseren Projekten zum Jubiläumsjahr und darüber hinaus.

Wir haben uns auf vier Projekte konzentriert, zu denen Sie weiter unten eine Beschreibung finden:

  • Eine Publikation zum Rundgang Jüdisches Leben in der Marienvorstadt. Die Führung dazu war unsere Veranstaltung im April 2022.
  • Die Ausarbeitung und Durchführung des Rundgangs zum Jüdischen Leben in Gostenhof war unser Programm im Oktober 2022.
  • Unsere Videoportraits mit jüdischen Nürnbergerinnen und Nürnbergern konnten Sie sukzessive ab April 2022 sehen.
  • Und im Dezember 2022 haben wir den interaktiven Stadtplan www.mekomot-nuernberg.de vorgestellt.

Was hat es mit dem interaktiven Stadtplan auf sich? Mekomot (מקומות) heißt auf Hebräisch „Orte“. Das Forum für jüdische Geschichte und Kultur e.V. hat einen interaktiven Stadtplan entwickelt, der Orte jüdischen Lebens, jüdischer Geschichte und Kultur in Nürnberg auf einer eigenen Website zugänglich macht: MEKOMOT-Nuernberg.de – ein Projekt, das weiterwachsen soll.

Der interaktive Stadtplan ist ein Bildungs- und Informationsangebot, das sich an alle Interessierten innerhalb und außerhalb Nürnbergs richtet. Es bietet einen ersten Überblick über kulturell und historisch relevante Ereignisse, Menschen und Orte und ist somit eine Art Verortung jüdischer Geschichte und Kultur in zeitgemäßer Form. Dieser interaktive Stadtplan wird auch nach dem Projektabschluss weiter gepflegt. So soll ein lebendiges Bild vieler Facetten jüdischen Lebens in Nürnberg gezeigt werden.

Ein Mausklick auf die Grafik führt sie direkt zum Stadtplan. 

Und hier erfahren Sie etwas mehr zum Hintergrund des interaktiven Stadtplans MEKOMOT-Nuernberg.de – Orte jüdischen Lebens: Orte sind in mancher Hinsicht in der jüdischen Kultur und Religion wichtig. Unser Stadtplan macht jüdisches Leben topographisch sichtbar.

Über Jahrhunderte hinweg haben Juden und Jüdinnen um einen Platz zum Leben in Deutschland (und anderswo) gekämpft, waren aber vielfach Verfolgungen ausgesetzt. Unsere Karte soll zeigen, dass Juden und Jüdinnen auch in Nürnberg ihre Orte haben und hatten.

Sie sind nicht nur Teil der Nürnberger Geschichte, sondern jüdisches Leben ist auch mit ganz konkreten Orten in der Stadt verbunden: Von den Synagogen und

Friedhöfen bis zu gesellschaftlichen Treffpunkten, von Orten des wirtschaftlichen und kulturellen Lebens bis zu Restaurants mit koscherem Essen oder privaten Wohnungen.

Der Grad der Zivilität und Menschlichkeit einer Gesellschaft bemisst
sich auch daran, wie mit Orten jüdischen Lebens umgegangen wird. Werden diese angegriffen und zerstört? Sind sie selbstverständlicher Teil städtischen Lebens?

Vom Stadtplan zum interaktiven Projekt: Ein Stadtplan, der jüdisches Leben, jüdische Kultur und Religion in Nürnberg topographisch abbilden soll, kann nie vollständig sein: Er kann nicht jeden Ort, an dem Juden und Jüdinnen gelebt

haben, nicht jedes Geschäft eines jüdischen Besitzers und nicht jeden Treffpunkt jüdischen Lebens in Vergangenheit und Gegenwart enthalten.

Aber wir haben versucht, in einem ersten Schritt ein stimmiges Gesamtbild zu entwickeln, das redaktionell betreut und damit nicht zufällig zusammengestellt ist.

In einem zweiten Schritt wollen wir in einem offenen Projekt auch weiterhin Orte und Persönlichkeiten dem Plan hinzufügen, auf eingebrachte Vorschläge reagieren, Videoclips und Tondokumente einbinden. Besuchende sollen sich kleine Touren zusammenstellen können oder Videoclips vor Ort drehen und beitragen. Der Stadtplan ist eine Grundlage, der stetig weiter wachsen soll.

Idee, Konzept und Umsetzung

Dr. Alexander Schmidt (Forum für jüdische Geschichte und Kultur e.V.), Daniel Gürtler (Geschichte Für Alle e.V.), Anke Zimmermann (Forum für jüdische Geschichte und Kultur e.V.), Jürgen Keller (Keller und Kollegen, Umsetzung als Website).

Schreiben Sie uns doch einfach Ihre Eindrücke!

Wir freuen uns sehr, wenn Ihnen unser interaktiver Stadtplan gefällt. Aber genauso auch über jede Form der (konstruktiven) Kritik, über Ihre Vorschläge, was wir noch  besser machen können oder auch zu sinnvollen Ergänzungen. Am besten an forum@norum.de.


Die Ausarbeitung und Durchführung des Rundgangs zum Jüdischen Leben in Gostenhof war unser Programm im Oktober 2022. Viele von Ihnen haben dieses Angebot genutzt und waren überrascht, dass in diesem eigentlich bekannten Stadtteil an das langjährige jüdische Leben kaum erinnert wird.

In die ehem. „Jüdische Schule“ in der Oberen Kanalstraße 25 mussten alle jüdischen Kinder gehen, nachdem sie ab 1942 die öffentlichen Schulen nicht mehr betreten durften.


Eine Publikation zum Rundgang Jüdisches Leben in der Marienvorstadt. Die Führung dazu war unsere Veranstaltung im April 2022.

Entdecken Sie mit uns den Stadtteil und die Geschichte von Hopfenhändlern, Spielwarenfabrikanten und einer Frauenrechtlerin, des Fußballmagazins Kicker und des Gauhauses, der Arisierung und Vertreibung sowie vieles mehr.


Unsere Videoportraits mit jüdischen Nürnbergerinnen und Nürnbergern konnten Sie sukzessive ab April 2022 sehen. Die sechs Videos sind auf unserem Youtube-Kanal https://www.youtube.com/channe...  abrufbar. Den Kanal können Sie auch gerne kostenlos abonnieren und werden dann jeweils über neue Videos informiert.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Anschauen der entstandenen Filmbeiträge. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Anschauen der entstandenen Filmbeiträge. Damit schließen wir diese kleine Reihe ab und hoffen, Ihnen damit einige Aspekte aktuellen jüdischen Lebens in Nürnberg näher gebracht zu haben.

Sonia Feinbaum hat in ihrem langen Leben in mehreren Ländern viel erlebt und sich dabei ihren Optimismus erhalten.

 

Hier können Sie diese bemerkenswerte Dame kennenlernen:

https://youtu.be/eLSTOWz7guE

Als Vertreter der älteren Generation lernen Sie hier den Musiker Leonid Khenkin kennen. Seit seiner Ankunft in Deutschland lebt er inzwischen schon seit über 20 Jahren in Nürnberg.

Sein Video sehen Sie hier: https://www.youtube.com/watch?v=wWUz-BAt_W4

Seine Familie kam zufällig am Tag der Wiedervereinigung in Deutschland an. Heute lebt der Wissenschafler Dr. Ing. Anatoli Djanatliev in Nürnberg.

 

Hier stellt er sich vor:  https://youtu.be/Cknv5AqzW54

Ekka Moses ist Informatikerin und lebt seit über 20 Jahren mit Ihrer Familie in Nürnberg. Das Gespräch mit ihr finden Sie auf https://www.youtube.com/watch?...

 

Zwei Vertreter der jungen Generation sind Lisa Agarkova und David Moses. Sie sind in Nürnberg aufgewachsen. Neben vielen anderen Aktivitäten engagieren sich die beiden im Jugendzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg. Das Gespräch mit Lisa und David können Sie unter dem folgenden Link sehen: https://www.youtube.com/watch?...

Auch die Studentin Lena Prytula kennen Sie bereits: https://youtu.be/RWmf3GkiCLg